Kommen bald alle Konsumgüter nur noch aus CHINA?

Nischenprodukte statt Massenmarkt


Wir leben im Überfluss und in gesättigten Märkten. Riesige Warenströme gelangen nach Europa. Die Rohstoffe werden immer weniger, dadurch aber massiv teurer. Wie lange noch können wir so leben? Können wir uns gegen die Wirtschaftsmacht China wehren? Gibt es einen Ausweg?
Wo steht China – unser Angstgegner?
China ist zur Fabrik der Welt geworden. Ein gefürchteter Drache, der unsere Arbeitsplätze verschlingt. Doch von allen Produktionsstätten der Welt wird China nicht nur jene sein, die mehr Produkte als jede andere erzeugt. Über die Fabrik der Welt hinaus, wird China im Laufe der Zeit auch zu einem der grössten Designzentren der Welt werden.
Heute exportieren wir die Arbeitsplätze von gestern nach China; morgen werden wir Produkte der nächsten Generation aus China importieren.
Von Massenmärkten zur individuellen Lebensqualität
Für den Lebensstil in der nächsten Zukunft werden materielle Güter und das Streben nach mehr Wohlstand viel weniger wichtig sein, als eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Ein Megatrend, der diesen Mentalitätswandel grundsätzlich antreibt, ist die Individualisierung. Wir verabschieden und immer mehr von der Gesellschaft des Massenkonsums hin zu Gütern, die individuell und massgeschneidert sind.

Erschliessung neuer Märkte - Was sind rote und blaue Ozeane?

Rote Ozeane präsentieren alle Branchen, die es heute gibt, sie bilden den bekannten Markt. Die Unternehmen versuchen hier, ihre Konkurrenten zu übertreffen um sich einen grösseren Marktanteil zu sichern. Je kleiner der Markt (Ozean) wird, desto stärker sinken die Gewinn- und Wachstumschancen. Die Produkte werden zur Massenware, der Konkurrenzkampf wird immer härter. Die blauen Ozeane dagegen stehen für Branchen, die es noch nicht gibt, also für die unbekannten Märkte. Sie werden durch bisher nicht erschlossene Märkte, die Erzeugung von Nachfrage und die Aussicht auf höchst profitables Wachstum definiert.
Blaue Ozeane zu erschaffen, wird von Tag zu Tag wichtiger. Die schnelleren Fortschritte bei der Technologie haben die Branchenproduktivität erheblich verbessert und es den Herstellern ermöglicht, eine viel grössere Palette von Produkten und Dienstleistungen anzubieten als je zuvor.
Ein Grund vieler fehlgeschlagener Unternehmensstrategien ist ein zu eng gesetzter Branchenfocus im Rahmen der Wettbewerbs-positionierung.
Wenn man die etablierten Marktgrenzen durch strategische Bewegungen umgestalten und blaue Ozeane erobern will, muss man also über die traditionellen Grenzen des Wettbewerbs hinausblicken.

Beispiel: Die Anlehnung an den Luxusgütermarkt ermöglicht bei kleineren Stückzahlen einen grösseren Gewinn als bei Massenware.
Als Unternehmen vom demographischen Wandel profitieren
In der Gesellschaft, Öffentlichkeit und insbesondere der Wirtschaft wird die demographische Entwicklung immer noch mit Ängsten, Sorgen und Risiken assoziiert. Nur selten werden die positiven Entwicklungschancen der älter werdenden Gesellschaft gesehen. Erschreckend viel Unternehmen halten unbeirrt an ihrem teilweise mühsam aufgebauten jungendlichen Image fest. Doch gerade in diesen Firmen drohen herbe Verluste in den Märkten von morgen, denn es ist eine unausweichliche Konsequenz, dass in Zukunft immer mehr Produkte und Dienstleistungen nachgefragt werden, welche sich an den Bedürfnissen älterer Menschen orientieren. Alle Indizien sprechen dafür, dass nur diejenigen Firmen langfristig erfolgreich sein werden, welche bewusst die älteren Menschen in ihrem Produktangebot berücksichtigen.
Die Untersuchung von Gütern, die bevorzugt von älteren Menschen nachgefragt werden, ermöglicht die Identifizierung von Marktsegmenten, welche für ein Unternehmen attraktiv sind. Folgende Themenschwerpunkte wurden identifiziert:
Medizin, körperliche Gesundheit, geistige Leistungsfähigkeit, Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Technologie, Bildung, Reisen, Kultur, Unterhaltung und Information, Mode, Körperpflege, Handel, Fahrzeuge, Wohnen, Haushaltausstattung, Unterhaltungselektronik, Gartenbedarf, Therapeutisches, gesellschaftliche Aufgaben.
Die Liste verdeutlicht, dass der Markt der Senioren sehr komplex ist, unabhängig davon, ob es sich um „alte“ oder „junge“ Generationen älterer Menschen handelt. Zusammenfassend können die folgenden fünf Bedürfnisgruppen identifiziert werden, welche ein hohes Potential für Produkt- und Dienstleistungsinnovationen haben: Gesundheit, Sicherheit, Selbständigkeit, Mobilität, Partizipation.
Innovationschancen
Das Problem eines schrumpfenden Marktes kann nicht durch Verbesserungen der Technologie eines bereits veralteten Produkts gelöst werden. Ganz im Gegenteil, derartige Anstrengungen lähmen lediglich die Kapazitäten in neue Gelegenheiten zu investieren. Der Markt entscheidet und wer rechtzeitig reagiert, gewinnt.
Was können wir tun, damit wir nicht zu den Verlierern zählen?
Was können wir tun, um das Unternehmen effizienter machen?
Welche Strategie wollen Sie verfolgen?
Nur durch stete Innovation können wir der Konkurrenz einen Schritt voraus bleiben.
Fazit für die KMU-Wirtschaft – lokale Produkte für globale Märkte?
Die Herausforderung an unsere Unternehmen, vor allem die kleineren und mittleren Unternehmen, besteht darin, in der Welt der Grossen zu überleben. Diese Welt wird auf absehbare Zeit dadurch gekennzeichnet sein, dass sehr viel gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Druck auf diesen Unternehmen lasten wird. Wichtig wäre, für sich die richtige Wettbewerbsnische zu identifizieren. Was wäre also naheliegender, als die Kernkompetenzen in die Innovation zu stecken?
Innovation ist eine Schlüsselfrage, denn innovative Produkte und Dienstleistungen bringen substanzielle Gewinne und nur Innovationen erlauben in hoch entwickelten Ländern, wie die Schweiz eines ist, noch substanzielles Wachstum. Hier setzen viele Hidden Champions an. Nicht zu vergessen, die Nähe zum Kunden. Nichts ist wichtiger, als die Kundenbedürfnisse perfekt zu verstehen und sich sehr gezielt auf die die jeweilige Kundengruppe einzustellen. 
Think global - act local.
Hugo Bühlmann, www.hugobuehlmann.ch


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